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„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass nur derjenige eine gute Zukunft hat, der nachhaltig arbeitet.“

Norbert Lübbers, verheiratet, vier Kinder, ist Landwirt aus Leidenschaft. Seit 1989 bewirtschaftet er den elterlichen Hof in Plankorth, Bawinkel, der ab 1965 vom kleinen „Heuerlingsbetrieb“ bis zum Vollerwerbsbetrieb entwickelt wurde und auf dem vier Generationen unter einem Dach leben. Die Nutzfläche umfasst 200 ha. Neben dem Anbau von Mais, Maisbohne, Getreide, Weidelgras sowie Dauergrünland dreht sich vieles um die Versorgung von 270 Milchvieh inklusive männlicher und weiblicher Nachzucht. In seiner Freizeit engagiert sich Norbert Lübbers ehrenamtlich, unter anderem im Fachbeirat der betrieblichen Inklusion des Christophorus-Werks und als Mitbegründer einer Schulstiftung.
 

Interview Herr Luebbers

Herr Lübbers, Sie liefern Ihre Milch an die Molkerei Paul Mertens, die wiederum apetito beliefert. 
Was schätzen Sie an der Partnerschaft?
Da wir viel Wert auf Regionalisierung legen, war der Weg von einem großen Milchkonzern zur Molkerei Mertens zwangsläufig. Ich schätze die kurzen Kontaktwege sowie die menschliche und bodenständige Arbeitsweise eines Familienbetriebes.

Was ist Ihnen beim Betreiben Ihrer Landwirtschaft wichtig? Worauf achten Sie besonders?
Eindeutig auf die Nachhaltigkeit mit den Kernpunkten Ökonomie, Soziales und Umwelt. Alle drei Faktoren müssen so positiv wie möglich sein! Nur dann sind wir nachhaltig. Beim Aufbau unseres Betriebes ist der soziale Aspekt sicherlich manchmal zu kurz gekommen, wie sich unschwer erahnen lässt. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass nur derjenige eine gute Zukunft hat, der nachhaltig arbeitet. So machen wir bereits seit 30 Jahren in einem Qualitätsrindfleisch-Programm mit. Im letzten Jahr gehörten wir zu den ersten Betrieben in Niedersachsen, die sowohl für Fleisch als auch für Milch das Zertifikat für Haltungsform 3 erhalten haben. Ebenso hat die Hochschule in Lingen in einer Projektarbeit einen positiven Footprint unseres Gesamtbetriebes von etwa 8.500 CO2 ermittelt.

Warum lieben Sie Ihre Arbeit?
Weil ich als Selbstständiger mit höchstem Engagement unseren Betrieb zukunftsfähig aufstellen und meine eigenen Entscheidungen treffen kann. Mich erfüllt das Arbeiten mit den Tieren, mich um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu kümmern und das Arbeiten in und mit der Natur, sie zu „lesen“ und mich auf Veränderungen einzustellen.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie als Landwirt?
Wir stehen, wie andere Branchen auch, ständig im Spannungsfeld wechselnder Bedingungen. Einerseits weil die politischen Rahmenbedingungen immer wieder andere sind, andererseits weil sich auch die Wünsche der Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder ändern und damit auch ihr Verhalten. Zudem müssen wir dem nicht zu leugnenden Klimawandel stets mit neuen Lösungen begegnen, um nachhaltig zu bleiben.

Was verbinden Sie mit apetito?
Zunächst einmal natürlich die regionale Nähe und dann die gleichen Aspekte wie in der Zusammenarbeit mit der Molkerei Mertens, als da wären hohe menschliche Kompetenz, kurze Kontaktwege, der fachliche Austausch, auch mit dem Besprechen innovativer Ideen, die Bodenständigkeit und trotz der Größe die Nahbarkeit eines familiengeführten Unternehmens. Alle diese Faktoren legen wir bei allen unseren Geschäftspartnern gleichermaßen an.

Was verbinden Sie mit der Aussage „Die Ernährung der Zukunft gestalten“?
Die Ansprüche an die Ernährung werden weiter steigen, nicht nur wegen politischer Vorgaben, sondern auch aus ernährungswissenschaftlicher Sicht. Das alles natürlich unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, wobei der Co2-Fußabdruck auch immer wichtiger wird.

 

apetito Jahresbericht 2024 – Interview mit Herrn Lübbers